nur im Hohlraum

Nachträgliche Wärmedämmung eines Schrägdachs nur im Hohlraum

Soll ein ungedämmtes oder nur sehr wenig gedämmtes Schrägdach weder von außen noch von innen geöffnet werden, gibt es unter bestimmten Umständen auch die Möglichkeit, nur den Hohlraum zwischen den Sparren ohne Bauteilöffnung mit einer Einblasdämmung zu verfüllen.

Bild 1 zeigt eine Einblasdämmung, die vom Dachboden aus in Dämmstoffsäcke eingeblasen wurde. Die 4 m langen Dämmstoffsäcke waren anfangs aufgerollt und wurden durch Lufteinblasen dazu gebracht, sich abwärts im Sparrenzwischenraum aufzurollen. Diese Ausroll- und Aufpludertechnik funktioniert nicht immer perfekt, insbesondere, wenn Spitzen von Nägeln oder Schrauben in den Sparenzwischenraum ragen oder Hindernisse wie zusammengesackte Mineralwollmatten den Hohlraum verstopfen. Die Anwendbarkeit dieser Technik hängt auch von der Innenbekleidung und der Dachhaut ab. Direkt unter Ziegeln ohne Teerpappe darunter und direkt über einem luftdicht verputzten Innenausbau funktioniert es meist gut. Über einem Inennausbau mit undichter Holzvertäfelung können solche Säcke dagegen keine Luftdichtheitsschicht herstellen. Unter Dächern mit dampfdichter Unterdachbahn ist sie nciht möglich, weil sie den nötigen Belüftungsspalt verstopft. Um den Feuchteschutz der eingeblasenen Dämmung zu verbessern, gibt es solche Säche auch mit unterschiedlichen Oberflächen innen und außen. Raumseitig ist es ein stark dampfbremsendes Material; zum Dachziegel hin dagegen ein diffusionsoffenes.

Das zweite Bild zeigt eine Perlite-Schüttdämmung , die vom Dachboden aus zwischen die Dachschrägen geschüttet wurde. Hier besteht das Risiko, dass rieselfähige Dämmstoffe ständig nach unten oder durch Fugen der Dachziegel herausrieseln. Bei einem Ausschäumen der Hohlräume besteht die Rieselgefahr dagegen nicht. Jedenfalls entfällt aber die Unterlüftung der Dachziegel. Die Dämmstoffe müssen daher wasserunempfindlich und möglichst auch  wasserabweisend sein.

 

 

Das dritte Bild zeigt ein Schrägdach mit Holzschalung unter dem Unterdach, auf dem außen eine dampfdichte Teerpappe liegt.  Hier wurde zur Sicherstellung der nötigen Unterlüftung  dieser Holzschalung zunächst eine Hartfaserplatte mit Distanzlatten eingebaut und nur der verbleibende Zwischenraum mit Steinwolle-Einblasdämmung verfüllt. So konnte immerhin eine 8-10 cm dicke Dämmschicht nachträglich eingebaut werden.

 

Insgesamt ist erkennbar, dass es bei fast allen vorkommenden Dachbauarten sichere Möglichkeiten gibt, hohen Wärmeschutz im Winter, guten Hitzeschutz im Hochsommer und sicheren Feuchteschutz für Holz und Dämmstoffe zu erreichen, wenn man vorher die Gegebenheiten und Randbedingungen sorgfältig analysiert.

Die nachträgliche Wärmedämmung ungedämmter oder nur wenig gedämmter Schrägdächer ist vor allem dann rentabel, wenn das Dach ohenhin neu eingedckt oder wenn der Innenausbau ohnehin erneuert wird. Esterebenswert sind dabei Dämmstärken von 26-40 cm. Steht keine solche „Sowieso“-Maßnahme an, kann man abwägen, ob eine vorgezogene Neueinndeckung oder nur eine Hohlraumverfüllung – soweit ohne Bauteilöffnung möglich – vorgenommen weden soll.

Die Beispiele sollen Leser auch dafür sensibilisieren, dass gerade bei Holzbauteilen eine recht komplexe Abwägung erfolgen muss, wie man vorgehen möchte. Gerne bieten wir Ihnen hierzu für Ihr Haus eine umfassende Beratung mit Inspektion vor Ort an (=>mehr).

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