Bodenluken

Energetische Sanierung von Bodenluken

Über Bodenluken unter unbeheizten Dachräumen können erhebliche Wärmeverluste auftreten, wenn sie luft-undicht sind, sodass ständig warme Luft aus der beheizten Zone des Hauses nach oben in den kalten Dachraum strömt. Weitere Wärmeverluste treten durch ungedämmte Lukendeckel auf, wenn diese z.B. nur aus einer Sperrholzplatte bestehen.

 Die Luft-Undichtheit alter Lukendecke kann man teilweise durch Einjustierung der Scharniere, der Zugfedern, des Verriegelungs-mechanismus und durch Einbau zusätzlicher Dichtungen verringern. Neben der Abdichtung der Fuge zwischen Klappdeckel und Einbaurahmen ist dabei auch auf die Fugen zwischen Einbaurahmenn und Decke zu achten. Bei einer verputzten Decke sind Fugen zwischen Putz und Einbaurahmen von unten ersichtlich und können gespachtelt, mit Luftdichtungs-Klebeband überklebt oder übertapeziert werden. Bei einer Leichtbau-Decke mit unterseitiger Bekleidung  aus Gipskarton oder Holzpaneele kommte es dagegen nicht auf die untere Sichtfuge an, sondern darauf, dass die luftdichtende Schicht des Deckenaufbaus (Alufolie oder Kunststofffolie) seitlich außen an den Einbaurahmen der Luke angearbeitet ist.

 

Besteht der Lukendeckel nur aus einer Sperrholz- oder Spanpatte,ist sein Wärmeschutz auch sehr niedrig. Eine 10 mm Sperrholzplatte hat einen U-Wert von etwa 3 W/m²K, das entspricht einem alten Isolierglasfenster. Bei raumseitig +20°C fließen über 1 m² Lukendeckel pro Jahr etwa 252 kWh Wärme ab, was bei 7 Ct/kWh Wärmepreis 17,64 €/a ausmacht.  Dämmt man so einen Deckel oberseitig 4 cm stark, reduziert sich sein Wärmedurchgang um 75 %. Bei höherwertigem Dämmstoff (PU- oder PIR- statt PS-Hartschaum) ist der Effekte noch 15-40 % höher. Wichtig ist, dass der Dämmstoff satt an der Deckelrückseite anliegt und nicht von Luft umströmt wird. Wieviel Dämmung sich montieren lässt, hängt von der Bauart der Zug- oder Klappleiter ab.

Möchte man in eine sehr gut gedämmte oberste Geschossdecken mit z.B. 25-40 cm Dämmstärke (=> mehr)  eine genauso gut Wärme dämmende Bodenluke einbauen, lässt sich diese nicht allein am Lukendeckel montieren. Hier bietet es sich an, oberseitig einen zusätzlichen Wärmedämm-Klappdeckel zu montieren. Lässt man unten den alten Lukendeckel mit Klapptreppe drin, kann der neue obere Dämmdeckel künftig allein die Luftdichtung und Wärmeädmmung erbringen. Er kann aber auch mit einem neuen gedämmten unteren Lukendeckel kombiniert werden.  Ein neuer unterer Lukendeckel kann aber erforderlich sein, wenn keine Klappleiter sondern eine lange Auszugsleiter vorhanden ist, über die sich oberseitig gar kein Wärmedämmdeckel bauen lässt, weil sie bei geschlossener Luke zu weit in den Dachboden hinaufragt.

Ein Wärmedämmdeckel besteht aus einer Sperrholz- oder Spanplatte, auf die oberseitig eine 20-30 cm dicke Hartschaumplatte montiert ist. Er legt sich beim Schließen auf den oberen Rand der Luke und dichtet durch sein Eigengewicht.  Um luftdicht und wärmebrückenfrei abzudichten, muss ein planes etwa 20 cm breites Auflager geschaffen werden, auf dem er überlappend aufliegt und unten am Deckel eine Dichtung montiert werden. Der Deckel kann von zwei Scharnieren gehalten werden, so dass man ihn von unten hochdrücken kann (siehe folgende Fotos).

Möchte man zinsgünstige Kredite und/oder Zuschüsse der KfW-Bank nutzen, die bei Einzelmaßnahmen 20 % der förderfähigen Investitionskosten betragen, kann bei einer förderfähigen Sanierung der obersten Geschossdecke eine neue gedämmte Bodenluke mit gefördet werden. Beim selbst genutzten Eigenheim ist alternativ zur KfW eine Förderung durch Ermäßigungen bei der Einkommenssteuer  möglich. Saniert man das ganze Haus zu einem KfW-Effizienzhaus, können für die förderfähigen Komponenten der Gebäudehülle und Haustechnik sogar bis zu 40 % Zuschuss gewährt werden (=> mehr).

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Foto 3  Alter luft-undichter Klappedeckel
in einer nachträglich gedämmten obersten Geschossdecke
 
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Foto 4: Neue Bodenluke mit gedämmtem Deckel, Dichtung und Klapptreppe
in einer obersten Geschossdecke mit oberseitigder Zusatzdämmung.
Wegen der Dicke der Decke ist am oberern Aufsatz des Einbaurahmens
eine zusätzliche Trittstufe montiert
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Foto 5:  Zusätzlicher oberer Wärmedämm-Deckel über einer Bodenluke.
Erkennbar sind die schwarzen Dichtungen, auf denen der geschlossene Deckel mit seinem Eigengewicht aufliegt und der mit Klebebändern sorgfältig abgedichtete Einbaurahmen. An der senkrechte Strebe rechts ist ein Riegel, der den aufgeklappten Dcekel festhält.  Das nächste Foto zeigt diesen Deckel in geschlossenem Zustand.
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Foto 6: Geschlossener oberer Dämmdeckel von oben (vgl. Foto 5)
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