Sanierung von oben

Nachträgliche Wärmedämmung eines Kaltdachs von oben

Folgende Skizzen zeigen verschiedene Varianten der nachträglichen Wärmedämmung eines Flachdachs in Holzbalken-Kaltdach-Bauweise von oben:

Zeilen 1 bis 3 zeigen die drei veschiedenen möglichen Innenbekleidungen eines Holzbalken-Kaltdachs, wie sie in der übergeordneten Website über Holzbalken-Kaltdächer erläutert wurden (=> dorthin zurück).

Zeile 1 zeigt drei Sanierungsvarianten eines Kaltdachs mit raumseitiger Putzbekleidung. In der linken Spalte ist der Ausgangszustand ohne oder mit nur sehr wenig Dämmung skizziert. In der zweiten Spalte sieht man eine Sparsanierung ohne Erhöhung der Holzbauteile.  In den von oben geöffneten Hohlraum wurde hier zu unterst nachträglich eine Dampfbremsbahn U-förmig eingebaut, darüber eine Dämmschicht in solcher Höhe, dass darüber noch ein ausreichend hoher Luftspalt für den Feuchteaustrag verbleibt. Wie hoch dieser Luftspalt sein muss, hängt von der Länge und Durchströmung der Gefache zwischen den Balken ab. Die neue obere Bretterschalung liegt auf gleicher Höhe wie zuvor. Auf der Schalung und unter der Dachhaut ist eine zusätzliche dünne Dämmschicht von 2-3 cm Stärke eingezeichnet. Diese verringert in sternklaren Winternächten die Auskühlung der oberen Bretterschalung und den damit verbundenen Kondenswasseranfall an ihrer Unterseite, wodurch Holz und Dämmstoff trockener bleiben.  In der dritten Spalte wurde der Hohlraum für die Dämmung durch eine oberseitige Auflattung von z.B. 12 cm Höhe vergrößert, was den Einbau dickerer Dämmung ermöglicht. In der vierten Spalte ist eine oberseitige Aufdoppelung in besonders größer Höhe dargestellt, die nicht mit Vollholz- sondern mit Filigranprofilen gebaut wurde.  Steht genug Höhe zur Verfügung (… und wo ist der Himmel schon so nahe, dass dies nicht der Fall wäre…) kann man damit bei einer z.B. bisher nur 18 cm hohen Balkenlage nachher eine 45 cm hohe Dämmschicht z.B. aus Zellulose einbauen, die Passivhaus-Komponenten-Qualität hat.

Zeile 2 zeigt drei Sanierungsvarianten eines Kaltdachs mit unterseitig undichter Holzvertäfelung und alukaschierter Mineralwolldämmung, wie es 1965-85 häufig gebaut wurde. Spalten 2, 3 und 4 zeigen dieselben Dämm-Alternativen wie in Zeile 1, also entweder ohne Holzaufdoppelung, oder mit Auflattung oder mit besondes starker Erhöhung des Hohlraums durch zusätzlichen Filigranträger. Im Unterschied zu Zeile 1 ist in allen drei Varianten auch eine neue durchgehende Luftdichtungs- und Dampfbremsbahn (blau gestrichelt) eingebaut, die in die Gefache eingeschlauft sowie über die Balken bis an die Maueranschlüsse verlegt und dort luftdicht angearbeitet ist. Ob man bei dieser Variante dünne alte Dämmung unten drin liegen lassen und die neue Luftdichtungsbahn darüber einbauen oder ob man die alte Dämmung entnehmen sollte, hängt von den Randbedingungen ab. Wenn sie trocken und unveschmutzt ist und richtig herum mit Alufolie nach unten eingelegt ist, kann sie meist liegen bleiben.

Zeile 3 zeigt drei Sanierungsvarianten eines Kaltdachs, das bereits eine durchgehende untere Luftdichtungs- und Dampfbremsbahn hat.  Hier ist i.d.R. keine Sanierung dieser Dichtungs-Schichten nötig. Die Varianten unterscheiden sich nur in der zusätzlichen Aufbauhöhe und Dämmstärke. Ist nicht sicher, ob die vorhandene Luftdichtungsschicht  funktioniert, kann eine Luftdichtheits-Messung vorgenommen werden (=>mehr).

Folgende Bilder zeigen Beispiele oberseitig geöffneter Flachdächer in Holzbalken-Kaltdach-Bauweise:

Bild 1 zeigt ein Kaltdach, dessen frühere Teerpappe-Dachhaut bereits entfert wurde. Die obere Bretterschalung ist am Rand teilweise geöffnet, die alte Dämmung ist dort entnommen und neue dickere Dämmung wird eingebaut. Aus Sorge vor Regen wird das Dach immer nur teilweise geöffnet, so dass es dort ggf. abgedeckt werden kann.

 

 

 

Bild 2 zeigt ebenfalls ein teilweise geöffnetes Kaltdach, in dessen Gefache bereits die erste Lage neue Dämmung eingelegt wurde. Auf die Sparren wurden hier (grüne) 4*6 cm Latten aufgenagelt, um die Hözhe des Hohlraums zu vergrößern und insgesamt 22 cm Dämmung einbauen zu können.

 

 

 

 

Bild 3 zeigt den Rand eines Flachdachs, bei dem über die vorhandene Balkenlage eine 14 cm hohe zusätzliche Balkenlage aufgebracht wurde. Die untere Lage ist bereits mit neuem Dämmstoff verfüllt; der zusätzliche Hohlraum wurde später noch 10 cm hoch mit Dämmstoff verfüllt.

 

 

 

 

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