Übergabestation

Die Übergabestation im Keller

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Die Fernwärme-Übergabestation im Keller ist das Gerät, welches die Wärme aus dem sehr heißen Wasser in der Fernwärmeleitung auf das Heizungswasser im Haus überträgt. Sofern eine zentrale Warmwasserbereitung mit Speicher vorhanden ist, wird auch diese von der Übergabestation mit Wärme versorgt.

Die Wasserkreisläufe des städtischen Fernwärmenetzes und des häuslichen Heizwassernetzes sind komplett getrennt. Dies ist wegen des höheren Drucks und der höheren Temperturen im Fernwärmenetz nötig. Die Übergabe der Wärme vom einen in den anderen Kreislauf erfolgt über einen wartungsfreien Platten-Wärmetauscher.

Folgende Bilder zeigen eine gekapselte Kompaktstation mit geschlossenem bzw. geöffnetem Deckel, wie sie in den meisten Häusern zum Einsatz kommen dürfte.
Da die Kompaktstationen bis 50 kW Leistung lieferbar sind, dürften sie für die meisten Häuser in unserem Versorgungsgebiet ausreichen. Je nach Ausstattung liefern sie über verschiedene Abgänge:
– Wärme für Heizkörper (40-75°C)
– Wärme für Fußbodenheizungen (24-36°C) bzw.
– Wärme für Trinkwaserspeicher (60-70°C)

Das nächste Foto zeigt eine größere Übergabestation in Bauweise auf Montagerahmen ohne Gehäuse. Solche Stationen werden für größere Mehrfamilienhäuser individuell gefertigt.

Die Lieferung, der Einbau, der Anschluss und die Inbetriebnahme der Wärmeübergabestation erfolgt über den Installateur. Die Kosten hängen von der nötigen Leistung (kW), von der Vielfalt der Wärmeabnehmer (Heizkörper-Heizkreis(e), Fußbodenheizungs-Heizkreis(e), Warmwasserspeicher) sowie von dem Aufwand für den Ausbau der alten Heizung und für den Umbau der Verrohrung im Keller ab. Bei älteren Heizanlagen kann auch die Erneuerung der Pumpen und Speicher sinnvoll sein. Um überhöhte Preise zu vermeiden, ist es halte sinnvoll, mehrere Angebote für die komplette Umrüstung einzuholen.

Für die Übergabestation gibt es – abhängig von Eigentumsverhältnissen, Zeitpunkt und Einkommen – zwischen 30 und 70 % Förderung aus der „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG). Siehe hierzu mehr im Kapitel über Förderung.

Bei Doppelhäusern mit bisher getrennten Heizungen ist es wirtschaftlich sinnvoll, nicht zwei separate Hausanschlüsse und zwei Übergabestationen zu bauen, sondern nur einen gemeinsamen Hausanschluss und eine gemeinsame Übergabestation und von dieser ausgehend eine private Heizwasser-Verbindungsleitung zur anderen Doppelhaushälfte zu legen. Die interne Abrechnung der Heizungs- und Warmwassermengen aus der gemeinsamen Anlage kann mit Wärmemengenzählern und Warmwasseruhren erfolgen. Damit lassen sich für ein Doppelhaus etwa 20.000 EUR Kosten sparen. Folgende Skizze zeigt diese Idee:

Auch in Mehrfamilienhäusern mit getrennten Etagenheizungen ist der Einbau einer gemeinsamen Übergabestation im Keller und der Bau von Verbindungsleitungen zu den Heizkreisen der einzelnen Wohnungen sinnvoll. Siehe hierzu das Kapitel Anbindung Heiznetze.

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