Gaubendächer und -wände

Nachträgliche Wärmedämmung von Gaubendächern und -wänden

Ältere Dachgauben haben oft nur dünne Mauerwerks- oder Leichtbauwände und wenig gedämmte Schrägdächer bzw. waagerechte oberste Decken unter belüfteten, teils keilförmigen Dachhohlräumen.

Im Rahmen einer Dachsanierung sollte auch der Wärmeschutz der Gaubenwände und Gaubendächer deutlich verbessert werden. Empfehlenswert sind Dämmstärken von 16-24 cm in/an den Wänden udn von 30-40 cm an den Dachbauteilen.

Da die Baukonstruktionen älterer Gauben vielfältig sind, kann hier keine umfassende Darstellung aller Möglichkeiten und evtl. Komplikationen gegeben werden, sondern es kann nur an Beispielen auf Schwachpunkt eund Potenziale hingewiesen werden.

Bild 1 zeigt eine Gaube aus 1952 vor der Öffnung des Daches und vor Entfernung der seitlichen Eternit-Bekleidung.

 

 

 

 

 

 

 

 

Bild 2 zeigt diese Gaube nach Abnahme der Dachziegel und nach Entfernung der seitlichen Bekleidung. Die Seitenwand ist eine Bretterwand mit 6 cm Luftspalt und innen verputzter Heraklithbekleidung. Die waagerechte Decke über dem Gaubenraum hat unterseitig  eine verputzte Heraklithbekleidung, auf der eine 4 cm Glaswollematte auflag, die man hier im Foto noch sieht. Der Schrägdach-Keil über der Gaube ist ungedämmt und belüftet. Der Dachboden dieses Hauses war bisher nicht ausgebaut, sollte jetzt aber ausgebaut werden.

 

 

 

 

 

 

Bild 3 zeigt die gemauerte Gauben-Vorderwand und den Dachzwickel davor nach Öffnung des Daches. Die Vorderwand ist eine nur 11,5 cm starke ungedämmte Ziegelwand. Die waagerechte Decke unter dem belüfteten Zwickel ist eine ungedämmte Betondecke über der darunter liegenden Etage.

 

 

 

 

Bild 4 zeigt die auf dem Hauptdach und auf dem Gaubendach montierte Längsaufdoppelung der Sparren mit einem 6 cm hohen Kantholz. In Verbindung mit dem 14 cm hohen Sparren wurde hier ein Hohlraum für 20 cm  Dämmung geschaffen. Die Dämmung wurde mit Querlatten unterfangen, so dass sie nicht in die keilförmigen Lufträume über dem Zwickel und über der Gaubendecke herab fallen kann.

 

 

 

 

 

 

Bild 5 zeigt die später mit der Unterdachbahn komplett umhüllte Gaube. Diese Bahn wurde  so um die Gaube herum geführt und verklebt, dass eine Unterlüftung der Dämmung in den keilförmigen Luffträumen vor und über der Gaube sicher verhindert wird. Die gauben-Seitenwand erhielt zusätzlich eine Außendämmung aus einer 60 mm Holzweichfaserplatte, welche auf diesem Bild unter der Unterdachbahn verborgen ist.

 

 

 

 

 

Bild 6 zeigt eine andere Gaubendecke von innen, bei der die Dämmung direkt auf die  Gaubendecke verlegt wurde. Der keilförmige Luftraum darüber ist hier kalt. Bei dieser Platzierung kann die Dämmung nicht unterlüftet werden und funktioniert auf Dauer sicher. In solchen Deckenbereichen lässt sich leicht 30-40 cm Dämmung verlegen, da sie ohnehin zu nichts anderem nutzbar sind. Will man den Dachboden ausbauen, führt man die Schrägdachdämmung im DG längs der inneren Hauptsparren (im Bild vorn) nach oben weiter.

 

Ob es vorteilhaft ist,  die keilförmigen Lufträume vor und über einer Gaube in der äußeren Sparrenebene zu dämmen und abzudichten oder ob es günstiger ist, die Dämmung direkt auf die jeweilige Decke und Wand zu montieren, muss im Einzelfall abgewogen werden.  Ist bzw. wird der Dachboden nicht ausgebaut und ist die Decke über der Gaube in der Flucht der Decke zwischen oberster Etage und Dachboden, dann ist die Dämmung auf der Decken-Ebene immer vorteilhaft. Wird der Dachboden ausgebaut, müssen rund um die Gaube funktionierende Anschlüsse aller drei Funktionsschichten
– innere Luftdichtung und Dampfbremse
– Dämmschicht und
– äußere Winddichtung der Dämmung  und Unterdach
hergestellt werden.

Wichtig ist auch ein dauerhafter Halt der eingebauten Dämmstoffmatten gegen Verrutschen, Durchhängen oder Herausfallen und ein sicheres Vermeiden jeder Hinterlüftung der Dämmschicht mit kalter Außenluft. Unerheblich ist dagegen, ob unter der Unterdachbahn versteckte Lufträume existieren, da die Unterdachbahn vor allem als zweiter Wasserablauf funktionieren muss.

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