Abseiten- und Drempelwände

Nachträgliche Wärmedämmung
von Abseiten- und Drempelwänden

In Gebäuden mit Schrägdächern, Walmdächern und Mansarddächern gibt es häufig unter der Schräge halbhohe oder auch raumhohe Abseiten, die zum beheizten Raum hin nur mit dünnen und ungedämmten Abseitenwänden abgetrennt sind. Sind auch die Dächer über den Abseiten ungedämmt oder sind die Abseiten durch Undichtheiten der äußeren Hülle mit Außenluft durchströmt, geht über solche Abseitenwände viel Wärme aus dem Raum verloren.  Die rechte Skizze zeigt die Position und mögliche Höhe solcher Abseitenwände.

Abseitenwände können Mauerwerks- oder Leichtbauwände sein.  Falls aus Mauerwerk, und nur 11,5 cm dick sind, haben sie bei KS-Mauerwerk einen sehr hohen U-Wert von über 3 W/m²K, bei Vollziegel-Mauerwerk einen auch noch sehr hohen U-Wert von 2,3 W/m²K und auch noch bei Bimsstein-Mauerwerk einen hohen U-Wert von von 1,1 W/m²K. Sind sie in Leichtbauweise aus Holzgestell mit Heralithbekleidung hergestellt, haben sie ohne Dämmugn einen sehr hohen U-Wert von 2,2 W/m²K und mit 3 cm Glaswolldämmung und Hartfaserplatte dahinter einen mäßig hohen U-Wert von 0,8 W/m²K.  Schon mit 5 cm Zusatzdämmung sinken die U-Werte in den Bereich von 0,5 W/m²K und mit 12 cm Zusatzdämmung in den Bereich von 0,2 W/m²K. Fürt WErte um 0,15 W/m²K (Passivhaus-Komponenten-Qualität), benötigt man je nach Dämmstoff 24-35 cm Dämmung

Wenn die Abseitenräume nicht außen komplett umdämmt und zur Außenluft luftdicht verschlossen werden, lohnt sich eine nachträgliche Dämmung ungedämmter Abseitenwände. In engen Abseiten kann der Einbau zwar etwas beschwerlich sein, der Erfolg lohnt aber meist den Aufwand. Sind Abseiten sehr eng und als Abstellraum nicht nutzbar, und ist das darüber liegende Dach dafür feuchtetechnisch geeignet kann man Abseiten evtl. auch komplett mit Einblasdämmstoff verfüllen. Siehe hierzu die Hinweise zu Einblasdämmung unter Schrägdächern auf der Website zu Schrägdachdämmung (=> mehr).

Sind Abseiten mit Außenluft durchströmt und liegt der Boden der Abseite über einem beheizten Raum der Etage darunter, ist auch eine Dämmung der Abseiten-Böden sinnvoll. Bei nicht als Abstellraum genutzten Abseiten kann man hier einfach Dämmung lose auslegen. Dabei sollte man auf fugenfreien Einbau achten und die Dämsmtoffe möglichst zweilagig verlegen, um mit der zweiten Lage alle Fugen der ersten Lage abzudecken.

Folgende Bilder zeigen Beispiele ungedämmter und gedämmter Abseiten:

Bild 1 zeigt eine belassene Abseitenwand von der Raumseite in einem Haus, in dem das Schrägdach von innensaniert wrid udn dazu die Innenbekleidung des Schrägdachs schon entfernt wurde. Spätestens zu diesem zeitpunkt sollte man zu Ende planen, wo künftig die drei Funktionsschichten Luftdichtung, Dämmung und Unterdach durchgehend und fugenfrei im Abstienbereich verlaufen sollen.

 

 

 

Bild 2 zeigt eine Abseite mit massiver Abseitenwand aus 11,5 cm Porenbeton, ungedämmter Betondecke darunter (über dem beheizten OG) und ungedämmtem Schrägdach darüber, also kalt und mit Außenluft durchströmt. Hier können z.B. Hartschaumplatten an die Wand geklebt und danach Dämmstoffmatten zweilagig lose auf dem Boden ausgelegt werden. Damit kann der Wärmedurchgang von Wand und Boden um mehr als 80 % verringert werden.

 

 

Bild 3 zeigt eine aus 11,5 cm KS-Mauerwerk hergestellte und ungedämmte, also extrem stark Wärme leitende Abseitenwand, unter einem ungedämmten Dach und auf einer ungedämmten Betondecke in einer mit Außenluft durchströmten Abseite. Auch hier ist eine aueßenseitige Dämmung der Wand aus Mineralwolle zwischen Haltelatten oder aus aufgeklebten Hartschaumplatten sowie eine Dämmung des glatten Betonbodens mit einer Hartschaumplatte und ggf. aufliegender Spanplatte nach Entfernung des Mülls leicht machbar . Der U-Wert der 11,5er KS-Wand beträgt etwa 3,3 W/m²K. Durch 12 cm äußere Dämmung mit WLG 035 würde er um 92 % auf 0,27 W/m²K zurück gehen.  Die Betondecke hat bei 14 cm stärke einen U-Wert von etwa 2,40 W/m²K. Durch 20 cm aufliegende Mineralwoll- oder Hartschaum-Dämmung würde der Wärmedurchgang der Decke um 94 % zurück gehen.

 

 

 

 

Bild 4 zeigt eine Abseitenwand in Leichtbauweise aus Holzlatten, in deren Zwischenräume bereeits eine 6 cm dicke feste Steinwollmatte als Dämmung eingebaut ist. Raumseitig (hier nicht zu sehen) sind eine Spanplatte und eine Gipskatonplatte als Bekleidung montiert. Auf der Abseiten-Seite ist die Dämmung offen.  Mit 6 cm Dämmstärke wird hier bereits ein U-Wert von 0,5 W/m²K erreicht. Mit einer Verstärkung auf 16 cm kann der Wärmedurchgang um 60 % verringert werden.

 

 

 

 

 

 

 

Bild 5 zeigt eine sehr niedrige Abseite, bei der der Boden bereits durch lose aufliegende Mineralwollmatten gedämmt ist. Leider ungedämmt blieb die nur 11,5 cm dicke Abseitenwand aus Bimssteinen rechts im Bild. Diese Wand ist wegen der geringen Höhe der Abseite jetzt schwer erreichbar, da das Dach absehbar nicht geöffnet werden muss. Vermutlich ist es leichter, sie von der Raumseite zu dämmen.

 

 

 

Bild 6 zeigt eine Abseite, die wegen Neueindeckung des Daches gerade von außen zugänglich ist.  Hier kann jetzt mit sehr geringem Aufwand Dämmung an der Wand-Außenseite angedübelt oder angeklebt sowie waagerecht auf der Decke des Zwickels ausgelegt werden. Die Dämmung muss dabei so gut angebracht werden, dass sie nicht nachher wieder mit Außenluft hinterlüftet wird. Die auf der Deckenfläche lustlos zusammengeknüllten alten Dämmstoffreste sind wegen ihrer Fugen und Luftunterspülung wirkungslos.

 

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