Einschaliges Mauerwerk

Nachträgliche Wärmedämmung
einschaliger Mauerwerks-Außenwände

Neu: Video zur Dämmung einschaiger Außenwände

Die in Detmold häufigste Außenwandbauart sind einschalige massive Außenwände mit Wandstärken zwischen 30 und 36 cm. Schlankere Wände mit nur 24 cm Mauerstärke kommen fast nur in Gebäudeteilen vor, die ursprünglich nicht als beheizter Wohnraum gedacht waren, sondern z.B. als Stallanbau und erst später zu beheiztem Wohnraum umgenutzt wurden.

Sind einschalige Außenwände verputzt, was meist der Fall ist, oder mit Verbundklinker ohne Luftspalt hergestellt, kann eine wesentliche Verringerung ihrer Wärmeverluste durch eine Außendämmung erreicht werden. Für Außendämmungen gibt es drei Bauweisen:

  • verputztes Wärmedämmverbundsystem
  • nachträgliche Verklinkerung mit Kerndämmung
  • gedämmte Vorhangfassade

Folgende Prinzikizze zeigt diese Ausführungsvarianten.

Außendämmungen durch ein Wärmedämmverbundsystem bestehen aus einer auf die alte Wand aufgeklebten und zusätzlich gedübelten Dämmstoffplatte, die von einer armierten Putzschicht bedeckt wird. Bei relativ kalten Außenmauern mit U-Werten über 0,60 W/m²K sind Dämmstärken von 18-24 cm bei Dämmstoffqualität WLG 035 oder 032 empfehlenswert. Marktverfügbar sind Systeme bis 34 cm Dämmstärke. Bei bereits wärmeren Außenmauern mit U-Werten von 0,35 bis 0,50 W/m²K sind Dämmstärken von 12-16 cm empfehlenswert. Bei relativ dicken Außenwänden aus leichten und warmen Steinen mit Bestands-U-Werten unter 0,25 W/m²K besteht i.d.R. kein Handlungsbedarf.

Möchte man zinsgünstige Kredite und/oder Zuschüsse der KfW-Bank nutzen, die bei Einzelmaßnahmen 20 % der förderfähigen Investitionskosten betragen, muss bei der Außendämmung von Außenwänden ein U-Wert von maximal 0,20 W/m²K erreicht werden. Beim selbst genutzten Eigenheim ist alternativ zur KfW auch eine Förderung durch Ermäßigungen bei der Einkommenssteuer  möglich. Saniert man das ganze Haus zu einem KfW-Effizienzhaus, können für die förderfähigen Komponenten der Gebäudehülle und Haustechnik sogar bis zu 40 % Zuschuss gewährt werden (=> mehr).

Bild 1 zeigt einen Altbau, der gerade mit einem WDVS aus Polystyrol gedämmt wird. Die Platten sind geklebt und zusätzlich gedübelt. Der Grund- und Oberputz sind noch nicht aufgebracht. Dies ist die häufigste vorkommende Form der Außendämmung.

Wärmedämm-Verbundsysteme gibt es mit Dämmplatten aus Polystyrol-, Polyurethan- oder Phenolharz-Hartschaum, aus Steinwolle, Glaswolle, Holzweichfaserplatten, Kork und aus weiteren Dämmstoffen:

In kleinen Gebäuden ohne besondere Brandschutz-Anforderung an die Außenwanddämmung werden aus  Kostengründen bisher überwiegend Polystyrol-Hartschaumplatten als Dämmstoff eingesetzt. Üblich sind sie mit Wärmeleitfähigkeit 035 und 032 (exakt: 0,035  bis 0,032 W/mK) W/mK. Je kleiner dieser Wert, desto besser dämmen sie bei gleicher Dicke bzw. mit desto dünneren Platten kann man gleiche Dämmwirkung erreichen.

Bei Gebäuden mit Brandschutz- und/oder höheren Schallschutzanfordeungen kommen Mineralwoll-Platten (meist aus Steinwolle) zum Einsatz. Es gibt sie mit Wärmeleitfähigkeiten zwischen 045 und 035.

Bild 4: Bei ökologisch orientierten Bauten und im Holzrahmenbau werden vielfach Holzweichfaserplatten als Dämmung und Putzträger eingesetzt. Es gibt sie mit Wärmeleitfähigkeiten 050 bis 037.

Bild 5: Auch Kork lässt sich als Dämmstoff für ein Wärmedämmverbundsystemen nutzen, kommt aus Kostengründen und wegen der nur begrenzt verfügbaren Rohstoffe aber eher selten vor. Die Wärmeleitfähigkeit von Kork liegt zwischen 045 und 060.

Eine nachträgliche Verklinkerung ist die zweithäufigste Form der nachträglichen Außendämmung von einschaligen Massivwänden. Zwischen Hintermauer und Klinker werden dabei  12-22 cm Kerndämmung eingebaut, meist aus Glas- oder Steinwolle der WLG 035 oder 032, seltener auch aus Hartschaumplatten mit WLG 030-024.

Mit zugelassenen Mauerankern kann man heute über 20 cm Kerndämmung einbauen, so dass insgesamt sehr hohe Dämmeffekte möglich sind. Für den Klinker muss ein neues Fundament oder eine am Keller befestigte Auflager-Konsole hergestellt werden. Eine Klinkerschale verbessert wegen ihrer Masse den Schallschutz und den sommerlichen Hitzeschutz.

Wegen der gegenüber Putz höheren Dicke des Klinkers von i.d.R. 11,5 cm wird die Wand insgesamt etwa 10 cm dicker. Wird Klinker-Optik mit dünnerem Aufbau gewünscht, können statt 11,5 cm Klinker nur 2 cm dicke Klinkerriemchen verwerdnet werden, die schon werksseitig oder erst vor Ort auf Dämmstoffplatten aufgeklebt werden.

Die hinterlüftete Vorhangfassade ist eine leichtere und dünnere Alternative zur Verklinkerung. Sie wird vor allem bei hohen Gebäuden bevorzugt. Sie kann aus Holz, Eternit, Metall, Kunststoff, Naturstein, Schiefer oder Glas hergestellt werden. Je nach Bausystem hat sie eine aus Holz oder Metall gefertigte Unterkonstruktion. Zwischen Hintermauer und Fassadenplatte werden meist Mineralwolldämmstoffe, seltener Hartschaumplatten oder Holzweichfaserplatten eingebaut. Das Foto rechts zeigt einen Altbau, an dem nachträglich eine Dämmung und hinterlüftete Vorhangfassade montiert wird. Die Dämmschicht aus Steinwolle und die Traglattung für die spätere Fassade sind schon fertig, die Holzfassade selbst fehlt noch.

An dieser Detmolder Berufsschule wurden vor eine Betonfertigteilwand vorgefertigte Hozleichtbau-Dämmelemente  mit ca 24 cm Dämmstärke montiert, die nachher mit einer hinterlüfteten Kunststoff-Fassadenplatte bekleidet wurden.  Vorgefertigte Dämmfassaden ermöglichen bei Großgebäuden mit einheitlichem Fassadenraster eine sehr rasche Sanierung auf hohem Niveau, die teils sogar während der Nutzung erfolgen kann.
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